Koordinative Fähigkeiten

Gut ausgebildete koordinative Fähigkeiten sind Vorraussetzung für das Erlernen, Verbessern, Stabilisieren und sicherere Anwenden einer sportlichen Technik.

Das beste Alter zur Schulung der koordinativen Fähigkeiten ist das Kindesalter. Durch Koordinationstraining erlernen Kinder und Jugendliche die sportlichen Techniken unabhängig von der Sportart schneller, da sie in der Lage sind ihre konditionellen Fähigkeiten ökonomischer auszunutzen.

Insbesondere im Tischtennis lassen sich koordinative Übungen sehr gut begleitend zur Erlernung der Schlagarten wie Topspin, Konter oder Schupfball erlernen. Ein Koordinationstraining sollte daher möglichst oft mit Techniktraining, aber auch mit Konditionstraining gekoppelt werden.

Definition Koordinative Fähigkeiten:

„Koordinative Fähigkeiten sind auf Bewegungserfahrungen beruhende Verlaufsqualitäten spezifischer und situationsgemäßer Bewegungssteuerungsprozesse.“ (MARTIN 1993)

„Sie sind Leistungsvoraussetzungen zur Bewältigung dominant koordinativer Anforderungen.“ (HIRTZ 1994)

Die koordinativen Fähigkeiten sind u. a. verantwortlich dafür, dass die Skelettmuskulatur rechtzeitig innerviert wird, um den gewünschten Bewegungsprozess durchzuführen. Je besser die koordinativen Fähigkeiten ausgebildet sind, umso ökonomischer sieht beispielsweise eine Schlagtechnik, wie der Vorhand Topspin im Tischtennis aus.

Keine koordinative Fähigkeit bestimmt einzeln die sportliche Leistung. Ein Koordinationstraining beinhaltet daher nie eine einzige koordinative Fähigkeit an sich, da sich diese untereinander beeinflussen.

Wichtige Einflussfaktoren auf die sportliche Leistungsfähigkeit sind neben der Koordination die Kondition und die Psyche. In der Literatur wird zwischen Sieben koordinativen Fähigkeiten unterschieden.

Definition Gleichgewichtsfähigkeit

Die Gleichgewichtsfähigkeit ist die Fähigkeit, den gesamten Körper im Gleichgewichtszustand zu halten oder während und nach umfangreichen Körperverlagerungen diesen Zustand beizubehalten oder wiederherzustellen.

  • Training auf Balance Board
  • Luftballon in der Hand
  • anderer Untergrund z.B. eine Matte
  • Schlag auf einem Bein
  • Schlag auf den Zehen

Definition Kinästhetische Differenzierungsfähigkeit

Die Differenzierungsfähigkeit ist die Fähigkeit zum Erreichen einer hohen Feinabstimmung einzelner Bewegungsphasen und Teilkörperbewegungen, die in großer Bewegungsgenauigkeit und Bewegungsökonomie zum Ausdruck kommt

  • Training mit Zielvorgabe (Dosen abschießen)
  • Tischtennisball immer in ein gewisses Feld schießen
  • Vorgabe: besonders hart schlagen/ besonders präzise schlagen
  • Vortäuschung eines Schusses – Spielen eines Stoppballs

Definition Rhythmusfähigkeit

Die Rhythmusfähigkeit ist die Fähigkeit einen von außen vorgegebenen Rhythmus zu erfassen und motorisch umzusetzen. Außerdem die Fähigkeit einen verinnerlichten Rhythmus einer Bewegung in der eigenen Bewegungstätigkeit zu realisieren.

  • Tempowechsel, Lauf – Schlag – Lauf (kurze Ballwechsel, aber gezielte Vorgabe – optimale persönliche Geschwindigkeit/ Rhythmus)
  • Bewusste Rhythmusstörungen (z.B. lange Konzentrationsphase vor jedem Aufschlag oder hektische Spielweise
  • Doppel: perfekte Abstimmung der Konzentrationsphasen und der Laufwege

Definition Räumliche Orientierungsfähigkeit

Die Orientierungsfähigkeit ist die Fähigkeit zur Bestimmung und zielangepassten Veränderung der Lage und Bewegung des Körpers im Raum.

  • Augen zu – Signal – Augen auf – dann spielen
  • Doppel – sich nicht im Weg stehen
  • Gegnerische Finten erkennen

Definition Reaktionsfähigkeit

Die Reaktionsfähigkeit ist die Fähigkeit zur schnellen Einleitung und Ausführung zweckmäßiger motorischer Aktionen auf Signale.

  • Reaktion auf Netzball oder Kantenball
  • Wahloptionen in der Trainingsübung
  • Finten erkennen

Definition Umstellungsfähigkeit

Die Umstellungsfähigkeit ist die Fähigkeit während des Handlungsvollzugs das Handlungsprogramm veränderten Umgebungsbedingungen anzupassen oder evtl. ein völlig neues und adäquates Handlungsprogramm zu starten

  • unvorhergesehene Aktionen des Doppelpartners
  • Umstellung der Taktik

Definition Kopplungsfähigkeit

Die Kopplungsfähigkeit ist die Fähigkeit, Teilkörperbewegungen bzgl. eines bestimmten Handlungsziels räumlich, zeitlich und dynamisch aufeinander abzustimmen

  • Teilbewegungen des Schlages koordinieren
  • Training mit Balleimer mit der Vorgabe: Konzentration auf Füße, Beine, Rumpf, Schlagarm, Handgelenk

Definition Koordination:

„Koordination ist das harmonische Zusammenwirken von Sinnesorganen, peripherem und zentralem Nervensystem und der Skelettmuskulatur.“ (MARTIN 1993)

„Koordination ist ein Wechselspiel zwischen den koordinativen Anforderungen und den vom Körper zur Verfügung gestellten Analysatoren.“ (HIRTZ 1994)

Quelle der Grafik (ROTH 2008)

Die Analysatoren können vestibulär (Gleichgewichtssinn), kinästhetisch (Bewegungsempfinden), taktil, optisch und akustisch sein. Sie werden beeinflusst oder beeinflussen die koordinativen Anforderungen, die durch Druckbedingungen im Sportspiel entstehen.

Diese Druckbedingungen sind z.B.

  • Präzisionsdruck
  • Zeitdruck
  • Komplexitätsdruck
  • Situationsdruck
  • Belastungsdruck

Koordinationstraining hat daher auch immer mit den Anforderungen der Bewegung und dem dabei auf den Sportler ausgeübten Druck zu tun.

Die Aufgabe vom Koordinationstraining ist es mit Hilfe der Analysatoren und der koordinativen Anforderungen die koordinativen Fähigkeiten vielseitig aufzubauen, um den motorischen Lernprozess zu beschleunigen und zu verfeinern

 

Differenzierungsfähigkeit

Auch die Differenzierungsfähigkeit sollte bei einem Koordinationstraining nicht außer acht gelassen werden. Viele haben sicher schon Aussagen, wie: „Er hat ein gutes Ballgefühl“, gehört. Dabei wird bereits ersichtlich, dass es sich um die Feinheit von Bewegungen handelt.

Die Differenzierungsfähigkeit beschreibt die Fähigkeit, dass wir unseren Körper als Ganzes sowie einzelne Körpergliedmaßen fein abgestuft und dosiert bewegen können.

Daraus ergibt sich, dass Bewegungen, die wir z.B. während des Sports ausführen, sehr genau und ökonomisch ablaufen. Als Folge entsteht dann ein gutes, feines und dosiertes Ballgefühl, sodass verschiedene Ziele im Spiel oder Training erreicht und umgesetzt werden können. Die Differenzierungsfähigkeit ist nicht zu jedem Lebensabschnitt gleich gut trainierbar.

In der Unterkategorie Differenzierungsfähigkeit wird die Bedeutung und Beispiele für diese beschrieben, ebenso wird auf physiologische Grundlagen verwiesen.

Quelle: Weineck, J. S.797. Optimales Training. Spitta Verlag GmbH & Co. KG

Orientierungsfähigkeit

Unter Orientierungsfähigkeit wird verstanden, dass wir die Lage und auch verschiedenste Bewegungen unseres Körpers, bezogen auf den Ort, aber auch auf den zeitlichen Ablauf, bestimmen können.

Diese Bestimmung bezieht sich dabei auf ein ganz gewisses Aktionsfeld (z.B. Tischtennisplatte), und/oder auf sich bewegende Personen (z.B. Gegner) oder Gegenstände (z.B. Ball, Schläger des Gegners). Anhand dieser koordinativen Fähigkeit wird man sich also beispielsweise darüber bewusst, wo sich der Gegner befindet, um dann schnelle Bälle in konkrete Richtungen zu bringen, sodass ein Punktgewinn erzielt werden kann.

Arten der Orientierungsfähigkeit

Die Orientierungsfähigkeit lässt sich in eine räumliche und in eine zeitliche Orientierungsfähigkeit klassifizieren, häufig werden diese allerdings zusammen in Verbindung gebracht.

Anhand des obigen Beispiels lässt sich dies gut beschreiben: Wenn wir beispielsweise sehen, dass der Gegner, von uns aus betrachtet, sehr weit links steht und als Rechtshänder somit seine Rückhandseite weit offen ist, dann wird dies als räumliche Orientierungsfähigkeit bezeichnet:

Wir nehmen wahr, wo ich selbst mich befinde, wie ich zur Platte oder zum Ball stehe, oder auch, wo sich mein Mitspieler oder der Gegner im Raum befindet. Darüber hinaus ist aber auch der richtige Moment des Angriffsballs auf die Rückhandseite wichtig, also das Timing:

Wir müssen den Ball dann spielen, wenn der Gegner noch möglichst weit rechts steht und den Schläger noch auf der Vorhandseite hält. Dabei schätzt der Spieler im Kopf ab, wie lange braucht der Ball während seines Fluges, welche Flugbahn nimmt er ein usw. Es wird klar, dass in den meisten Fällen, wie oben erwähnt, eine Kopplung aus räumlicher und zeitlicher Orientierungsfähigkeit unerlässlich ist.

Dabei werden die Entscheidungen, wohin, wie und wann man einen Ball spielt, in Bruchteilen einer Sekunde entschieden, was eine hohe Orientierungsfähigkeit abverlangt. Dies wird auch als der sogenannte „fünffache Blick“ bezeichnet. Bei sehr erfahrenen Spielern spricht man davon, dass sie ein Spiel „lesen“ können und somit gewisse Spielzüge des Gegners interpretieren, ja sogar vorausahnen können

Rhythmisierungsfähigkeit

Unter der Rhythmisierungsfähigkeit versteht man, dass die Muskulatur durch Phasen der Spannung und Entspannung Bewegungen ermöglicht, die dadurch räumlich und zeitlich einer gewissen Abfolge und Ordnung entsprechen. Es kommt also zu einer Anpassung an Bewegungsrhythmen, die von innen, aber auch von außen, kommen. Die Rhythmisierungsfähigkeit ist somit auch im Tischtennis bedeutsam, da dort bei der Ausführung eines z.B. Topspins viele Muskeln beteiligt sind, die in einer gewissen Reihenfolge untereinander zusammenspielen.

Die Rhythmisierungsfähigkeit beschreibt, dass gewisse Techniken und somit also motorische Abläufe in einer minimalen Zeit rhythmisch ablaufen. Das heißt, durch die beteiligte Muskulatur erfolgt der Ablauf der Technik zeitlich, energetisch und räumlich als eine Einheit. Erst wenn die Bewegungsabläufe rhythmisch sind, erfolgen die Techniken auch rund und sauber in ihrer Ausführung.

Diese Übungen der Rhythmisierungsfähigkeit müssen dann während des Trainings oder Spiels auch beibehalten werden, was nicht einfach ist. Als Folge schleichen sich bei mangelnder Rhythmisierungsfähigkeit Fehler ein. Da gerade beim Tischtennis viele Bewegungen aufgrund der sich schnell ändernden Spielsituationen plötzlich und nicht regelmäßig auftreten, ist dieses Spiel durch arhythmische Eigenschaften charakterisiert. Dann aber dennoch seine Techniken rhythmisch ausführen zu können um im Wettkampf erfolgreich zu sein, das ist die Kunst, die durch konkrete Übungen auch schulbar ist.

Kopplungsfähigkeit

Die Kopplungsfähigkeit, als eine weitere der koordinativen Fähigkeiten, beschreibt die Fähigkeit, bei der wir die Bewegungen unserer Gliedmaßen (auch Körpersegmente: Extremitäten, Kopf und Rumpf) untereinander koordinieren, um gewisse Handlungen auszuführen.

Ebenfalls werden diese Bewegungen unserer Gliedmaßen auch in Bezug auf die Gesamthandlung des Körpers, unter Berücksichtigung eines Handlungszieles, entsprechend angemessen koordiniert.

Bedeutung der Kopplungsfähigkeit

Wenn die Koordination unserer Körpersegmente nicht mehr korrekt funktioniert, sind gewisse zielgerichtete und ökonomische Handlungen in der jeweiligen Sportart nicht optimal möglich. Die Kopplungsfähigkeit ist nicht mehr gegeben.

 

Beispielsweise werden beim Sprinten die Armbewegungen mit den Bewegungen der Beine koordiniert. Erfolgt dies nur unzureichend, dann ist die Bewegungsform des Sprints gestört und läuft nur noch in unausgereifter Form ab. Derartige Defizite können im Lauf-ABC (beim „Dribbling“ oder „Skipping“) erkannt werden.

Ein weiteres Beispiel ist etwa der Hochsprung: Stimmt hier die Koordination zwischen den Beinen und den Armen nicht, dann äußert sich dies schnell in einer deutlich geringeren Sprunghöhe.

Ebenso sind auch im Tischtennis so gut wie alle Techniken nur unter Einbezug des ganzen Körpers durchführbar. Beispielsweise müssen bei einem aggressiven Topspin-Angriffsschlag die Beine entsprechend zum Ball positioniert werden und genügend Stabilität bieten, wohingegen der Oberkörper nicht „statisch“ verbleibt, sondern während der Bewegung mitgeführt wird, analog verhalten sich die beiden Arme zueinander. Daher sollten die jeweiligen Techniken, Übungsformen und Körperbewegungen entsprechend frühzeitig in das Tischtennistraining integriert werden, um die Kopplungsfähigkeit mit zu trainieren

Quelle: Koordinationstraining im Tischtennis, S. 16, 59-69. Deutscher Tischtennisbund

Reaktionsfähigkeit

Die Reaktionsfähigkeit, als eine weitere der koordinativen Fähigkeiten, beschreibt eine Fähigkeit, motorische Handlungen schnell einzuleiten und darüber hinaus diese motorischen Handlungen auch adäquat auszuführen.

Wichtig dabei ist, dass der gewählte Zeitpunkt zweckmäßig und passend zur Aufgabe ist, um diese optimal zu erfüllen. In den meisten Fällen ist das wichtigste Kriterium, eine Aufgabe reaktionsschnell zu erfüllen, das maximal schnelle Reagieren auf den entsprechenden Reiz oder das Signal.

Neben der Zugehörigkeit der Reaktionsfähigkeit zu den koordinativen Fähigkeiten, ist diese ebenfalls eine Teilkomponente der konditionellen Eigenschaft Schnelligkeit.

Schnelligkeit als Fundament der Reaktionsfähigkeit

Die Schnelligkeit ist also eine Fähigkeit, die dadurch begründet ist, dass das Zusammenspiel von Nerven- und Muskelsystem optimal aufeinander abgestimmt ist.

Reize aus der Umwelt, beispielsweise Verhaltensweisen oder Techniken des Gegners, werden über unsere Sinnessysteme aufgenommen, im zentralen Nervensystem verarbeitet und schließlich stehen die motorischen Handlungen am Ende, die uns adäquat und möglichst schnell reagieren lassen.

Die Schnelligkeit ist eine sogenannte motorische Hauptbeanspruchungsform, welche zu den konditionellen Fähigkeiten sowie zu den koordinativen Fähigkeiten zählt.

Beispiele der Reaktionsfähigkeit

Die Reaktionsfähigkeit kann man sich in einfacher Form so vorstellen: Bei einem 60 m – Sprint sollte zwischen dem Start-Signal und der Einleitung der motorischen Handlung (das Lossprinten) möglichst wenig Zeit vergehen. Der Sportler soll also möglichst schnell auf das Signal reagieren.

Natürlich spielt die Reaktionsfähigkeit auch bei komplexeren Situationen, beispielsweise während Mannschaftsspielen o.Ä., stets eine wichtige Rolle. Beim Tischtennis beispielsweise können wir uns folgende Situation vorstellen: Der Gegner spielt den Ball mit einem Vorhand-Topspin weit nach hinten, wir selbst stehen relativ weit vom Tisch entfernt. Plötzlich bleibt der ursprünglich lang gedachte Ball an der Netzkante hängen, dann ist ein schnelles Reagieren unbedingt erforderlich

Umstellungsfähigkeit

Die Umstellungsfähigkeit ist ein Begriff, der die Fähigkeit beschreibt, seine eigene Handlung, die sich bereits in der Ausführungsphase befindet, an plötzlich auftretende neue Vorkommnisse anzupassen oder die Handlung durch eine andere zu ersetzen. Diese plötzlichen Änderungen im Spielverlauf werden dann entweder wahrgenommen, oder vorausgeahnt.

Einordnung und Beispiele für die Umstellungsfähigkeit

Die Umstellungsfähigkeit ist auch bei Ballsportspielen von großer Bedeutung, und wie auch alle anderen koordinativen Fähigkeiten ist diese trainierbar. Während des spielnahen Trainings müssen wir uns stets an den Gegner anpassen, wir müssen auf unsere Mit- und Gegenspieler achten sowie stets den Ball im Auge behalten, und so weiter. Aus der Verkettung all dieser Faktoren wird klar, dass es häufig zu Situationskonstellationen kommen kann, mit denen wir im ersten Moment nicht unmittelbar rechnen.

Es wird ersichtlich, dass die Umstellungsfähigkeit sehr eng mit der Reaktionsfähigkeit einher geht, und auch mit der Fähigkeit, gewisse Dinge im Spielverlauf vorauszuahnen. Dennoch werden Umstellungs- und Reaktionsfähigkeit voneinander abgegrenzt, da letztere besonders von Schnelligkeit geprägt wird, wohingegen erstere vermehrt auf ein situationsgemäß-korrektes Adaptieren abzielt.

Wird im Tischtennis beispielsweise ein Ball mit wenig Unterschnitt geschlagen, würde sich gegebenenfalls ein Angriffsball mit Topspin anbieten.

Tritt jedoch die Situation ein, dass der Ball mit viel Unterschnitt gespielt, ist ein Rückspiel mit ebenfalls Unterschnitt eventuell die bessere, sichere Alternative. In diesem Fall muss die Handlung also völlig verändert werden: Von der bereits zum Topspin ausgeholten Bewegung muss diese nun in eine Unterschnitt-Bewegung umkoordiniert werden. Weitere Beispiele für die Umstellungsfähigkeit sind plötzliche Taktikänderungen des Gegners innerhalb des Spiels. Jedoch können auch eigene plötzliche Veränderungen (z.B. Muskelkrämpfe, Aufgeregtheit, Unsicherheit, …), die ebenfalls eine Umstellung erfordern, auftreten.

Gleichgewichtsfähigkeit

Die Gleichgewichtsfähigkeit dient in erster Linie dazu das statische- und dynamische Gleichgewicht während der Bewegungsabläufe beizubehalten und nach Bewegungszügen wieder herzustellen. Sie ist eine von 7 koordinativen Fähigkeiten, welche im Koordinationstraining häufig parallel trainiert werden. Ein funktionsfähiger Gleichgewichtssinn ist hierfür Grundvoraussetzung. Dieser dient der Feststellung der Körperhaltung und zur Feinabstimmung der Bewegung.

Die Gleichgewichtsfähigkeit sollte insbesondere nach komplexen Bewegungsfolgen (z.B. Topspin aus der Bewegung) wieder hergestellt werden, um im Anschluss die folgende Spielsituation meistern zu können.

In dieser Kategorie wird neben trainingswissenschaftlichen Hintergründen ebenso auf Aspekte der Biomechanik und der Physiologie eingegangen. Das Gleichgewichtsorgan, welches sich im Innenohr befindet hat einen wesentlichen Einfluss auf die Gleichgewichtsfähigkeit. Weitere physiologische Einflussgrößen sind: Propriozeption, Somatosensorik, Visuelles System, Mechanorezeptoren, Muskelspindel und Golgi-Sehnenorgan

Das theoretische Fachwissen erhält einen praktischen Anstrich durch Beispiele aus dem Tischtennistraining.